Handelskammer Hamburg: Herbstflaute belastet die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft
Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft hat sich gegenüber dem Sommer deutlich verschlechtert. Dies geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer der Handelskammer Hamburg hervor.
Handelskammer Hamburg am Abend. Foto: Handelskammer Hamburg/ Daniel Sumesgutner
Rund 30 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als schlecht, während 46 Prozent sie als befriedigend oder saisonüblich und 24 Prozent als gut einschätzen. Besonders kritisch ist die Situation für Groß- und Außenhändler. Auch der Ausblick bleibt eher negativ und entspricht damit den bundesweiten Konjunkturprognosen, die kürzlich nach unten korrigiert wurden.
„Die Politik hat es in der Hand und ist dringend gefordert, einen wirtschaftlichen Aufschwung für Hamburg zu ermöglichen – durch Strukturmaßnahmen auf Bundes- und auf Landesebene“, betont Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. „Es herrscht große Verunsicherung: Die Menschen konsumieren weniger, die Unternehmen investieren zurückhaltend. Die Wirtschaft vermisst eine klare Agenda: Gute Rahmenbedingungen, Investitionen in Infrastruktur und Innovationsfähigkeit sowie vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren.“
Für 61 Prozent der befragten Unternehmen stellen die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das größte Geschäftsrisiko dar. Bürokratie und Regulierungen belasten insbesondere Groß- und Außenhändler. „Nach der Corona-Pandemie sind die Geschäfte für viele Unternehmen unerwartet gut gelaufen“, erklärt Dr. Peter Bielert, Geschäftsführer der Firma REYHER. „Nun gibt es jedoch große Unsicherheiten in den Unternehmen. Ein Grund dafür ist nach wie vor der Krieg in der Ukraine. Hinzu kommen die Zinserhöhungen, enorme Bürokratielasten, die allgemeine Konjunkturlage mit der Inflationsentwicklung und die aktuellen Tarifabschlüsse. Auch die volatile politische Gesetzgebung des Bundes in Bezug auf E-Mobilität und Klima sorgt dafür, dass viele Unternehmen nicht wissen, wo sie investieren sollen.”
Hintergrund:
Das Handelskammer-Konjunkturbarometer basiert auf 685 Antworten Hamburger Unternehmen und bezieht sich auf das Ende des dritten Quartals 2024. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 19. September bis zum 7. Oktober 2024 und zeigt eine anhaltende ökonomische Schwächephase in Deutschland mit verschiedenen strukturellen Herausforderungen auf.
Den vollständigen Konjunkturbericht finden Sie hier: www.hk24.de/konjunktur